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1. Juni 202014 Meter unter den Straßen von Neunkirchen liegt ein rund 200 Meter langes Gewölbe, das durch Zufall vor etwa 30 Jahren bei Bauarbeiten (wieder-) entdeckt wurde. Der Tunnel war 1945 von Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen ausgemauert und von der Bevölkerung als Luftschutzbunker genutzt worden.
Von den Bürgerhäusern zum Kloster
»Ich habe schon Leute hier durchgeführt, die noch mit Mama und Oma bei Bombenangriffen hier Schutz suchten, « erzählt Höhlenretter Helmut Kütäubel. Danach geriet der Gang wohl für viele Jahre in Vergessenheit, mittlerweile ist er eine Attraktion beim alljährlichen Stadtfest. »Dieser Stollen war wahrscheinlich bereits vor Jahrhunderten ein Fluchttunnel, er führte von den Bürgerhäusern zum Kloster,« sagt der Guide. Eine Theorie, die durchaus Sinn macht. Galt doch das Minoritenkloster als regionales Zentrum der Verteidigung gegen die Osmanen, die Einwohner brachten sich bei Gefahr hinter den dicken Mauern in Sicherheit.
Besichtigung mit Gummistiefel
Der etwa 1,5 Meter breite Gang verläuft vom Holz- bis zum Hauptplatz. Kütäubel und sein Höhlenretter-Kollege Günther Gsenger begleiten Interessierte normalerweise nur auf Anfrage durch die Neunkirchner Unterwelt. Lediglich beim dreitägigen Stadtfest im September darf jeder der kann und mag, im Zuge einer Führung besichtigen. »Dann ist immer ein Riesenandrang, « erinnert sich Kütäubel. Etwa 300 Leute habe er an einem einzigen Tag gezählt. Wenngleich die Tour eine ziemlich schmutzige Angelegenheit ist, zumindest was die Schuhe betrifft. Etappenweise reichen Schlamm und Wasser bis zu 20 cm hoch, Gummistiefel sind sehr empfehlenswert.
Unter dem Tresor der Bank
Wir waten weiter durch die Gänge und werden über unseren jeweiligen Standort informiert. »Jetzt stehen wir direkt unter den Tresorräumen der Bank,« sagt er und deutet mit der Taschenlampe nach oben. Es geht weiter Richtung Stadtmauer zum Ende des Tunnels. Das Beste kommt wie so oft zum Schluss: Hier wachsen Sinterröhrchen, die Vorstufe zu den faszinierenden Stalaktiten, von der Decke.
2 Comments
Hallo Alexandra, hallo Wolfgang !
Euer Blog gefällt mir sehr gut, besonders der Hinweis auf Gummistiefel ist echt super !
Heuer fällt eine Öffnung beim Stadtfest coronabedingt aus, aber nächstes Jahr bekommen wir vielleicht einen neuen Abstieg (Wendeltreppe oder normaler Stufenabgang ist noch fraglich) dann können auch Kinder und ältere Personen mitkommen.
Uns geht es soweit ganz gut, hoffe euch auch.Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder zufällig irgendwo.
Liebe Grüße HÖHLMI !
Lieber Helmut,
Freut uns sehr, dass dir unser Blog gefällt. Wir hoffen auch auf ein Wiedersehen!
Liebe Grüße
Alexandra und Wolfgang